In seinem aktuellen Zyklus „TRACES“ zeigt uns der Künstler Dennis Thies, wie faszinierend das Gebilde eines Baums, eines Astes, eines Zweiges, einer Lebenslinie, eines Nervenstranges ist: Werden, Vergehen, Ordnung, Chaos, Licht, Schatten. Der Beuys-Schüler malt dabei nicht nach der Natur sondern wie die Natur - mit all ihrer Unkontrollierbarkeit, Lebendigkeit und Energie.
Durch den Transport dieser Eindrücke auf die Leinwand bewirkt der Künstler eine neue Dimension, der Betrachter gewinnt ein neues Gegenüber – der Blick auf die Arbeiten von Dennis Thies regt unmittelbar zu einem Gedankenaustausch an und lädt letztendlich zum Eintauchen in die verschiedenen Aspekte des Lebens ein.
Die Ausstellung „TRACES“ gibt Gelegenheit zu einer spannenden Begegnung mit dem organisch gewachsenen Werk von Dennis Thies.
Dennis Thies findet seine Themen im Leben und in der Natur.
In seiner Arbeit bedient sich der Kölner Künstler multipler Disziplinen: der Malerei, Zeichnungen, Fotografie, Video und Klangstücken. Dieses Zusammenspiel der einzelnen Disziplinen ergibt die spezielle Aussage seines Werkes.
Bereits in den achtziger und neunziger Jahren schuf er seine „Erdbilder“, zu denen er selber sagt:
„... Alles, was unter Dir ist, auf was Du tritts, achtest Du nur äußerst selten. Um der Erde die ihr zustehende Bedeutung zu geben, transportiere ich sie auf die Leinwand. Die Hängung an der Wand bewirkte eine neue Dimension und ich bekam auf diese Weise einen Partner, ein Gegenüber.“
In den auf den allerersten Blick archaisch anmutenden Arbeitenden der TRACES-Serie erkennen wir seine Faszination für die Ursprünglichkeit alles Lebens wieder. Nicht zuletzt in der ebenso archaischen Formalität erahnen wir den bewussten Wunsch des Künstlers nach einem Dialog mit dem Betrachter.
Auf welche breitgefächerte Basis er für sein kraftvolles Schaffen zurückgreifen kann, zeigt die Vita des Künstlers:
Von 1971 bis 1975 absolvierte Dennis Thies ein Kunststudium in Köln bei Hans Karl Burgeff und in Düsseldorf bei Joseph Beuys. Nach Abschluss des Studiums folgten Arbeitsaufenthalte in Rom, Zürich und New York, kombiniert mit einem spannenden Ausstellungspektrum.
Henning von Harling, Bonn Bad Godesberg
Gudrun Ruetz, Stuttgart