Li Lei lebt und arbeitet in Shanghai. Er ist ein bedeutender Künstler – ein Pionier der abstrakten chinesischen Malerei –und gleichzeitig ein  hochrangiger Funktionär im Kunstbetrieb Chinas. Mit ihm verbinden uns 10 Jahre freundschaftlicher Zusammenarbeit: Solo-Shows erstmals 2003, dann 2008 in New York; die Ausstellung mit ihm 2009 in Frankfurt war seine erste in Deutschland und unsere erste nach unserer Rückkehr aus New York. 2012 waren wir mit ihm auf der Art Beijing.

 

 

 

Li Lei besuchte bereits als 14-jähriger die Kunstakademie in Huanshan, kam als Grafiker nach Shanghai und absolvierte das Fine Arts Training College. Er befasste sich mit kulturellen und sozialen Themen seines Landes, bereiste Minoritäten-Regionen und interessierte sich für Mythen und Folklore. In seiner künstlerischen Entwicklung hat er eine Reihe von Zyklen und Serien durchlaufen: Zeichnungen, Drucke, Skulpturen und Malerei. Obwohl tief in der Kultur und Philosophie Chinas verwurzelt, hat er nie im traditionellen chinesischen Stil gearbeitet, sondern stets abstrakt. Sein Zyklus „Poetical Abstraction“ verbindet  die Essenz  chinesischer Kultur mit meditativer Abstraktion; das Ergebnis sind Bilder voller Ästhetik und Atmosphäre, die immer auch persönliche Gefühle ausdrücken: „They come from the Heart“ (Li Lei).

 

 

 

Li Lei‘s  Werke sind vielfach in China ausgestellt worden, insbesondere in Shanghai und Beijing, aber auch in Taiwan, Österreich, Holland und Belgien. Bereits 2006 – Li Lei war gerade 41 Jahre alt – erschien eine umfangreiche Retrospektive seines Lebens und seiner Arbeit.

 

 

 

Darüber hinaus ist  er ein anerkannter Lehrer und Kunst-Manager: Li Lei ist u.a. ein führendes Mitglied der China Artists Association, war stv. Leiter des Shanghai Institute for Oil Painting and Sculpture und Mitgründer der Art Shanghai 2003. In 2005 wurde er zum Direktor des Shanghai Art Museum bestellt und hat seitdem eine tragende Rolle bei der Organisation der  Shanghai Biennalen. 2012 zog das Museum in den chinesischen Pavilion der Expo 2010, wo es  unter dem neuen Namen China Palace of Fine Art auf einer Fläche von 64.000 qm vorwiegend chinesische Kunst bis 1980 zeigt.  Trotz starker Beanspruchung in seinem Amt  ist Li Lei nach wie vor ein engagierter, produktiver Künstler und unterhält ein grosses Studio (ohne Assistenten!) sowie einen eindrucksvollen Showroom in bzw. nahe Shanghai.